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Grundsätzliches über Schimmelpilz
Schimmelpilz in Praxen, Wohn- und Geschäftsräumen ist ein Mangel, der unbedingt beseitigt werden sollte. Dass mal ein bisschen Schimmel in Räumlichkeiten vorhanden ist kann leicht vorkommen. Das ist noch kein direkter Grund zur Panik und vielleicht auch noch kein Anlass, sich einen Experten für eine Sanierung wegen Schimmelpilzbefall zu suchen. Eine professionelle Schimmelsanierung ist aber notwendig, wenn der sichtbare Befall wiederkehrend ist oder eine bestimme Größe/Fläche überschreitet bzw. wenn bei den Bewohnern Gesundheitsstörungen auftreten, die beim mehrtägigen Aufenthalt in anderen Objekten verschwinden.
Schimmel entfernen mit herkömmlichen Methoden ist etwas, was die meisten Verbraucher versuchen, allerdings meist nur mit mäßigem Erfolg. Grund dafür ist, dass ihnen die erforderlichen Kenntnisse und vor allem die Techniken fehlen, wie man eine Schimmelentfernung professionell durchführt. Und auch die speziellen Produkte, die für eine professionelle Schimmelsanierung benötigt werden, sind meist nicht vorhanden bzw. können im normalen Handel nicht gekauft werden.
Einher mit dem Auftreten von Schimmelpilz geht oftmals der Befall mit Bakterien. Allgemein spricht man somit von einem mikrobiellen Befall durch Mikroorganismen. Mikroorganismen sind im engeren Sinn Organismen, die sehr klein und deshalb nur unter dem Mikroskop sichtbar sind. Der mit bloßem Auge sichtbare „Schimmelfleck“ ist nichts anderes als mikroskopische kleine Strukturen, die zu hoher Dichte zusammengewachsen sind.
Ursachen von Schimmel
Die Entstehung von Schimmel hat immer einen Grund: Feuchtigkeit. Diese kann mehrere Ursachen haben. Es gibt hier drei große Bereiche für das Entstehen von Feuchtigkeit, einmal durch Bauschäden oder durch das Wohnverhalten der Nutzer. Häufig ist auch eine Kombination aus Bauschaden und Wohnverhalten die Ursache für einen Schimmelpilzbefall.
Schimmel durch Bauschäden hat häufig folgende Ursachen:
- Der Schaden ist konstruktiver Art. Dabei dringt Feuchtigkeit Entweder in den Baukörper ein und zwar in Form von Grundwasser oder Regenwasser durch mangelhafte Abdichtungen an Kellerwänden, Mauerwerk, Fenstern oder Dach. Manchmal fehlt eine Sperrschicht gegen aufsteigende Feuchtigkeit oder die Missachtung bauphysikalischer Grundlagen ist die Ursache.
- Der Schaden entsteht durch Havarie. Hierzu gehört zum Beispiel das Leckschlagen von Rohrleitungen, Überschwemmungen, Rückstau oder Undichtigkeiten nach Sturmschäden.
Ein häufiger Vorwurf für das falsche Wohnverhalten der Nutzer ist häufig das mangelhafte oder falsche heizen und lüften der Räume. Tatsächlich zeigt sich in der Praxis, dass der Nutzer eine erhebliche Rolle bei einem Schimmelpilzbefall spielen kann. So wird z.B. ein im Winter dauerhaft gekipptes Fenster als ausreichende Lüftung angesehen. Hier kühlt sich die Fensterlaibung stark ab und die warme Luft aus dem Innenraum kann an der Laibung leicht kondensieren, was wiederum zu einem Schimmelpilzbefall führen kann.
Auch in einem kühl gehaltenen Raum wie dem Schlafzimmer tritt oftmals häufiger Schimmel auf als in anderen Räumen, da hier die Außenwände schon stark abgekühlt sind. Fehlt nun die Luftzirkulation kondensiert die beim Schlafen angefeuchtete Luft an diesen Außenwänden.
Hatten die Bewohner eines Altbaus über Jahre hinweg kein Problem mit Schimmelpilzbefall, sind alle Beteiligten erstaunt, wenn dieser zeitnah nach einer durchgeführten Sanierung mit neuen Fenstern und vielleicht auch Wärmedämmung auftritt. Davon ausgehend, dass die Sanierung bauphysikalisch korrekt durchgeführt wurde, fehlt es plötzlich an den vielen kleinen Undichtigkeiten die zwar die Heizkosten in die Höhe getrieben haben, jedoch gleichzeitig für einen ständigen Luftwechsel gut waren. Auch die im Winter immer von innen feuchte Fensterscheibe bei der Einscheibenverglasung fällt als „natürlicher Bautrockner“ nach dem Ersatz durch Fenster mit Dreifachverglasung weg.
Eine energetische Gebäudesanierung ist sicherlich sinnvoll, sollte jedoch immer mit einer umfassenden Information der Nutzer einhergehen. Der Mensch ist schließlich ein Gewohnheitstier und warum sollte er plötzlich anders Lüften als er es jahrelange getan hat!?
Gesundheitliche Symptome bei Schimmelpilzbefall
Einige Mikroorganismen sind in der Lage Stoffe zu produzieren, die für andere Organismen giftig sind. Von Pilzen produzierte Giftstoffe werden zusammenfassend Mykotoxine genannt, die sich im mikrobiell befallenen Material und im Hausstaub ansammeln. Solche Mykotoxine können eine potentiell gesundheitliche Gefährdung ausüben. Ebenso sind verschiedene Bakterien in der Lage toxische Substanzen zu produzieren. Wann und in welcher Konzentration solche toxischen Substanzen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen haben nicht abschließend geklärt und Gegenstand von Untersuchungen.
Pilze und Bakterien, die im Bereich von Feuchtigkeitsschäden wachsen, sind in der Regel nicht infektiös, jedoch können einige wenige bei Personen, die ein geschwächtes Immunsystem aufweisen eine Infektion wie z.B. Aspergillose auslösen. Gesunde Menschen sind in der Regel nicht gefährdet. In mikrobiell befallenen Räumen können sich neben den Toxinen auch Keime (als vitale Sporen oder Zellen), Teile abgestorbener Zellen oder flüchtige organische Verbindungen, sogenannte MVOC auftreten.
Solche mikrobiellen Partikel können bei Massierung eine Reaktion des angeborenen Immunsystems auslösen, die sich z.B. in Entzündungen der Nase (Rhinitis) den Nasenebenhöhlen (Sinusitis) oder den Bronchien (Bronchitis) äußern kann. Die genauen Zusammenhänge und Mechanismen sind allerdings noch nicht genau erforscht, was ein frühzeitiges Erkennen der möglichen gesundheitlichen Folgen und ein präzises Einordnen erschwert. Die Symptome, die Schimmelpilze und Bakterien hervorrufen können sind nämlich nicht spezifisch, sondern können auch anderen Erkrankungsursachen zugeordnet werden. Der Arzt, der aufgesucht wird, muss daher immer genau erfragen, mit was die Betroffenen in Kontakt kamen, um möglichst frühzeitig eine spezielle Behandlung in die Wege leiten zu können. Darüber hinaus spielen auch der Zeitpunkt des Auftretens der Beschwerden und die individuelle Empfindlichkeit eine Rolle.Aufgrund der Unsicherheiten im Zusammenhang von mikrobiellem Befall und Krankheitssymtomen enthält der Leitfaden des Umweltbundesamtes (UBA 1) die klare Empfehlung, dass eine Schimmelpilzquelle in Innenräumen auf jeden Fall ein hygienisches Problem darstellt und zumindest aus präventiven Gründen zu entfernen ist.
Analyse und Bewertung des Schimmelschadens
Schon nach der Entdeckung eines mikrobiellen Befalls ist es angebracht, dass ein Gutachter oder eine Fachfirma das erste Mal vorbeisieht und eine erste Bestandsaufnahme macht.
Es wird dann eine Analyse und Bewertung des Schimmelschadens vorgenommen. Die Untersuchung betrifft nicht nur den sichtbaren Befall von Schimmel, sondern auch den verborgenen Befall. Hierzu müssen nötigenfalls im Rahmen der Analyse und Bewertung des Schimmelschadens durch den Experten auch Tapeten abgenommen und Bodenbeläge entfernt oder sonstige Bauteilöffnungen eingebracht werden. Der Schimmel kann sich nämlich schon sehr weit ausgebreitet haben und ist nicht unbedingt sichtbar. Das heißt, bevor es zu der eigentlichen Schimmelentfernung durch den Experten kommt, wird durch diesen eine gründliche Suche nach dem Umfang des Schadens durchgeführt.
Vordringlich ist es jedoch erforderlich die Ursache des Schadens zu beseitigen und erste Maßnahmen zum Schutz von Personen und Gegenständen zu ergreifen.Zur Ursachenuntersuchung können mehrere Verfahren angewendet werden, welche oftmals nur in Kombination eine schlüssige Aussage ergeben. Ein wesentlicher Bestandteil der Analyse und Bewertung des Schimmelschadens ist aber die Feuchtigkeitsmessung mit der Hilfe der Hochfrequenzmethode und in Kombination dazu Leitfähigkeitsmessungen. Probenahmen von Oberflächen sind darüber hinaus ebenso ein Bestandteil für den Nachweis von Schimmel bzw. den Nachweis, um welche Art von Schimmel es sich handelt. Außer von Oberflächen können auch Proben auch von der Raumluft genommen werden, und zwar mit der Hilfe von Partikelsammlern bzw. Luftkeimsammlern.
In manchen Fällen werden von Experten auch Schimmelpilzspürhunde zum Einsatz gebracht. Schimmelpilzspürhunde sind in der Lage verdeckte Schimmelpilzquellen zu lokalisieren. Sie sind nämlich in der Lage die Ausdünstungen des Schimmelpilzes, auch wenn nur geringe Konzentrationen vorhanden sind, zu riechen.
Als vorbeugende Maßnahme empfiehlt es sich zum Schutz der Bewohner auch das Aufstellen sogenannter Reinraumgeräte mit HEPA Filtern um die Belastung der Raumluft so gering wie möglich zu halten. Oftmals vergehen Wochen bis eine Versicherung die Beseitigung eines mikrobiellen Befalls freigibt und mit den Arbeiten begonnen werden kann.
Schimmel-Experten beauftragen
Das Umweltbundesamt empfiehlt in seinem Leitfaden (UBA 2018):
„Schimmelbefall geringeren bis mittleren Umfangs mit bekannter Ursache kann von Betroffenen oft selbst beseitigt werden, sofern sie nicht allergisch auf Schimmelpilze reagieren oder an Erkrankungen de Immunsystems leiden. Bei größerem Befall und geringem bis mittlerem Befall ohne bekannte Ursache sollte eine Fachfirma hinzugezogen werden. Prinzipiell ist es wichtig, unverzüglich mit der Schimmelsanierung zu beginnen, damit sich der Befall nicht ausdehnt.“
Der Sanierungsexperte wird nach Feststellung des Schadensumfanges eine Gefährdungsbeurteilung erstellen und die Bewohner entsprechend informieren. Seine Arbeit beschränkt sich nicht auf die Symptombeseitigung auf der Oberfläche, sondern beginnt immer mit der Ursachenbeseitigung. Aufgrund seiner fachlichen Befähigung und Geräteausstattung ist er darüber hinaus in der Lage erforderliche organisatorische Maßnahmen zu ergreifen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachgebieten und Gewerken zu koordinieren.
Als Fachmann hat und wird er die entsprechenden Handlungsanleitungen und Vorschriften beachten und zum Beispiel entsprechende Schutzmaßnahmen gegen Gesundheitsgefährdungen durch biologische Arbeitsstoffe bei der Gebäudesanierung beachten.
Entsprechend der zu erwartenden Schimmelpilzkonzentration in der Raumluft bei den Sanierungsmaßnahmen werden die Sanierungsbereiche mindestens abgeschottet. Sofern erforderlich werden die Sanierungsbereich technisch unter Unterdruck gesetzt, damit keine mikrobielle Belastung in bislang nicht kontaminierte Bereiche eingetragen wird. In jedem Fall tragen die Sanierungsexperten Ihre persönliche Schutzausrüstung (PSA), bestehend aus Schutzbekleidung und Schutzmaske.
Den Einsatz handelsüblicher „Anti-Schimmel“-Mittel wird der Sanierungsexperte vermeiden, da es während und nach der Anwendung häufig noch einige Zeit zu einer Freisetzung von chemischen Wirkstoffen in der Raumluft kommt, die die Gesundheit gefährden können. Auch kann eine Beeinträchtigung der vorhandenen Bausubstanz durch diese Mittelchen nicht ausgeschlossen werden.
Befallene poröse Materialien wie Tapeten, Gipskarton oder Dämmmaterialen baut der Experte in der Regel aus. Glatte Oberflächen wie Fliesen oder Möbel werden gereinigt.
Nach dem Entfernen der befallenen Materialien werden alle Oberflächen des Baukörpers sowie der Einrichtungsgegenstände nochmals feingereinigt um möglicherweise verteilte Sporen, Pilze oder Bakterien nachhaltig zu entfernen. Abschließend erfolgt dann in der Regel eine Sanierungskontrolle durch Luftmessung mittels Partikelsammler. War die Sanierung erfolgreich, kann mit dem Wiederaufbau der Sanierungsbereiche erfolgen.
Prävention
Um einem Befall mit Schimmelpilzen von vorneherein vorzubeugen, sollte beim Bau eines Gebäudes darauf geachtet werden, dass es weder zu Bauschäden noch zu einer Nicht-Beachtung bauphysikalischer Grundlagen kommt. Umbauten oder energetische Sanierungen verändern oftmals die bauphysikalischen Eigenschaften des Gebäudes. Grade in sanierten Altbauten kommt es häufig zu einer Verschiebung des Taupunktes in nicht sichtbare Bereiche wie zum Beispiel hinter Wandverkleidungen oder Innendämmungen. Grade Innendämmungen, sofern nicht fachgerecht ausgeführt, sind eine häufige Fehlerquelle. So wird die von innen gedämmte Außenwand kaum noch von innen aufgeheizt, sie bleibt also kühl. Ist dann die Innendämmung nicht luftdicht erstellt, kühlt sich die warme Innenluft an der Außenwand ab und führt zu einem Tauwasserausfall welches die Grundlage für einen Schimmelpilzbefall sein kann. Solche schadhaften Bereiche sind schwer zu entdecken. Deshalb gilt Sorgfalt und Qualität am Bau als oberstes Gebot.
Aufgetretene Schäden wie Undichtigkeiten im Dach, am Außenputz, defekte Regenfallrohre, die die Außenwände durchfeuchten, sollten umgehend beseitigt werden. Neben dem möglichen Eintrag von Feuchtigkeit nach innen, kann allein das Durchfeuchten und somit partielle Abkühlen von Bauteilen eine Ursache für einen Schimmelpilzbefall sein.
Ein anderer Faktor, der allerdings geübt und damit ausgeschaltet werden kann, ist der Mensch. Dessen Fehlverhalten beim Lüften und beim Heizen führt nicht selten dazu, dass es zu einer Schimmelbildung kommt. Beim Lüften gibt es einige sehr wichtige Grundsätze zu beachten, welche dazu beitragen können, dass sich die Luftfeuchte im Raum nicht noch unnötigerweise erhöht und damit die Schimmelbildung begünstigt. Anders als viele meinen, reicht nämlich das Kippen von Fenstern nicht aus, um eine effektive Lüftung im Raum herbeizuführen. Im Gegenteil kann die feuchte Luft bei ständig gekippten Fenstern nicht aus dem Raum entweichen. Praktizieren sollte man vielmehr mehrmals täglich das sogenannte Stoßlüften. Das bedeutet, dass das Fenster einige Minuten lang komplett geöffnet ist. Auch im Winter ist dies einige Minuten möglich und notwendig.Für einen durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt summiert sich die von den Raumnutzern produzierte Feuchtemenge auf etwa 6 bis 12 Liter am Tag. Grade nach dem Duschen oder Kochen kann man leicht die Luftfeuchtigkeit durch Stoßlüften verringern.
Ist das nächtliche Lüften im Schlafzimmer nicht möglich, wenn zum Beispiel eine Lärmbelästigung vorliegt, kann hier die Feuchtigkeit am effektivsten im Laufe des nächsten Tages durch mehrmaliges kurzes intensives Lüften abgeführt werden. Ungünstig ist es erst am Abend zu lüften, da die Feuchtigkeit sich inzwischen in den Wänden und Möbeln festgesetzt hat und nur langsam entweicht. In einem solchen Fall muss sehr lange gelüftet werden. Auch das regelmäßige Aufheizen der Räume gehört zur Pflicht der Bewohner und trägt zu einem gesunden Wohnklima und somit der Vermeidung von Schimmelpilzwachstum bei.
Bei innenliegenden Räumen ist häufig eine Abluftanlage eingebaut, die meist durch Kopplung mit dem Lichtschalter in Betrieb geht und einige Minuten nach dem ausschalten des Lichts nachläuft. Die Zuluft erfolgt hier über Türunterschnitte oder Lüftungsgitter in den Türen. Besser ist es wenn ein gewisser Mindestluftwechsel ständig und unabhängig von der Anwesenheit von Personen als Grundlüftung erfolgt.
Auch komplette Zu- und Abluftanlagen sollten rund um die Uhr und nutzerunabhängig mit einem hygienischen Mindestluftwechsel in Betrieb sein. Schon bei der Planung ist darauf zu achten das die Räume gleichmäßig durchströmt werden. Bei solchen Anlagen spielt auch die Wartung und regelmäßige Auswechselung der Filter eine Rolle.
Quellen & Download
Quellen:
- Leitfaden für die Schimmelpilzsanierung des UBS 2018
- Handlungsanleitung der BG Bau BGI 858
- Hankammer- Lorenz. Schimmelpilze und Bakterien in Gebäuden. 2. Auflage
- B+B Forum 1.10.2013 Feuchte – Schadstoffe – Raumluftqualität
Weitere umfangreiche Informationen erhalten Sie im „Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden“